Hypospadie (ventrale Fehlmündung der Harnröhre)
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Definition / Ursache
Unter einer Hypospadie versteht man eine ventrale
Fehlmündung der Harnröhre beim Mann. Die Mündung
kann bei dieser Fehlbildung prinzipiell an jeder Stelle am
Unterrand der Penisschaftes liegen. Verbunden damit ist
praktisch immer ein unvollständiger Schluss der Vorhaut
("Vorhautschürze") sowie eine mehr oder weniger starke
Krümmung des Penischaftes.
Die Ursache ist nicht endgültig geklärt. Es gibt erbliche Formen. Daneben spielen auch endokrinologische und umweltbedingte Einflüsse eine
Rolle.
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Diagnostik
Die Diagnose kann auf einen Blick gestellt werden. Manchmal sollte bei sehr ausgeprägten Formen eine endokrinologische (Hormon-) Abklärung
und eine genetische Abklärung durchgeführt werden. Da manchmal auch Begleitfehlbildungen an den Nieren vorkommen können, sollten diese
auch mittels Ultraschall abgeklärt werden.
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Behandlung
Der ideale Zeitpunkt für die Operation ist in unseren Augen das zweite Lebensjahr, da in diesem Alter die Wundheilung sehr rasch verläuft und
die Kinder in der Regel den ca. einwöchigen stationären Aufenthalt sehr gut verkraften. Wir legen als Schiene für die neue Harnröhre ein weiches
Silikonschläuchlein ein, über welches der Urin abfließen kann. Dieses wird nach 5-7 Tagen entfernt und wenn der Junge gut Wasser lassen kann,
geht es wieder nach Hause.
Es gibt über 200 verschiedene Operationstechniken, die in der Fachliteratur beschrieben sind. Meistens braucht es davon aber nur einige wenige,
um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Welches Verfahren bei Ihrem Sohn zur Anwendung kommen kann, werden wir Ihnen in einem persönlichem
Gespräch erklären.
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Nachbehandlung
In der Nachbehandlung sind regelmäßige Kontrollen mit Überprüfung des Urinflusses
(Uroflow) erforderlich. Diese Untersuchung gelingt aber erst, wenn der Knabe auf
Kommando Wasserlassen kann. Wenn nach 6-12 Monaten alles in Ordnung ist, brauchen
Sie in der Regel nicht mehr zu weiteren Kontrollen in die Sprechstunde kommen
Komplikationen, die bei der Operation auftreten können sind zum einen die
Nahtundichtigkeit (Fistel) und die Verengung der neuen Harnröhrenöffnung
(Meatusstenose). Auch wenn die Rate der Komplikationen niedrig ist, kann es manchmal
notwendig sein, ca. 6 Monate nach der ersten Operation einen erneuten Eingriff vorzunehmen, um z.B. eine Fistel zu verschließen.
Kinderchirurgie Lörrach
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